Bosse in LUV&LEE: „Irgendwie bin ich mehr ein Nordseekind“

Für die Sommerausgabe von LUV und LEE hat Bosse im Interview zu seinem bevorstehenden Konzert im Rahmen der Beach Days 2023 am 4. August 2023 mehr zu seiner Beziehung zur Nordsee und den Inseln verraten. 

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Die „Beach Days Borkum“ mit Musik und Beachvolleyball gehen in diesem Sommer vom 3. bis zum 6. August in die vierte Runde. Nach der erfolgreichen Premiere mit Live-Konzerten von Johannes Oerding (2018) und Pohlmann & Michael Schulte (2019) sowie Max Giesinger und Lotte im vergangenen Jahr steht am 4. August Bosse auf der Bühne am Strand der größten ostfriesischen Insel.

LUV&LEE: Hier im Norden und speziell auf den Ostfriesischen Inseln geht man schnell zum „Du“ über. Wie schnackt man dich am Strand an? Bosse, Axel oder Aki? 

Bosse: Das ist völlig egal, ich bin ein Freund vom „Du“ – oder Herr Doktor (lacht).

Du spielst in diesem Sommer auf großen Bühnen in Bonn oder Berlin und eben auch am Strand bei den BeachDays auf Borkum. Bist Du zum ersten Mal auf einer der Ostfriesischen Inseln?

Nein, ich habe, glaube ich, alle Inseln außer Juist schon besucht. Das war immer ganz normaler Urlaub und ich verbinde als Nordseekind viele Urlaubserinnerungen mit den Inseln. Mit meinen Eltern bin ich früher viel auf Amrum gewesen, aber ich war auch, glaube ich, vier Mal mit ihnen auf Borkum.

Meine Grunderinnerungen an „Meer“ und „Inseln“ sind ein wahnsinniger Hunger und eine wahnsinnige Müdigkeit, durch die gute Luft. Nordsee macht einfach gesund und hält fit. Man sollte sich die Zeit auf einer Insel einfach öfter gönnen, sei es nur für ein Wochenende, am besten aber auch mal drei Wochen lang.

Jetzt bist Du ja sozusagen „dienstlich“ auf der Insel. Was versprichst Du dir vom Konzert direkt an der Nordsee?

Ich hoffe auf einen schönen Nachmittag und einen tollen Abend. Ich habe schon öfter mal an Stränden oder am Wasser gespielt und weiß, wie schön das ist. Wenn es dunkel wird und Du eine Menge Leute vor der Bühne hast, dann ist das einfach etwas ganz Besonderes. Es ist ein anderes Flair, als jetzt zum Beispiel auf dem Industrieparkplatz in Brandenburg zu spielen. Die ganze Band und die gesamte Crew freuen sich. Ganz sicher werden alle irgendwann mal ins Wasser springen und so ist das eine schöne Verbindung von Arbeit und Vergnügen – wobei es immer ein Vergnügen ist, Musik zu machen. Ich freue mich auf viele Leute.

Besondere Atmosphäre verspricht das Konzert von Bosse im Rahmen der Beach Days auf Borkum. Foto: Moritz Kaufmann

Die Region hier im Nordwesten ist für viele Menschen, speziell aus den Ballungsräumen, der ultimative Urlaubsort. Wie fährst Du am besten runter? Hast Du Lieblingsregionen in Deutschland?

Die Nordsee ist auf jeden Fall auch mein Ort. Ich war zwar auch öfter mal an der Ostsee, aber irgendwie bin ich mehr das Nordseekind. Von meinem Wohnort Hamburg habe ich es nun auch nicht so weit wie Gäste, die aus München zu euch kommen, und deshalb gönne ich mir die Reise auch schon öfter mal.

In Hamburg haben wir die Elbe, die man zwar nicht mit der Nordsee vergleichen kann, aber hier habe ich am Elbstrand auf einem kleinen Zeltplatz auch einen Wohnwagen stehen.  Das ist mein Ort, an dem ich meine Ruhe habe.

Es gibt ja Kollegen von Dir, ich glaube, es war Max Giesinger, der in einem Interview gesagt hat, dass er zwar einst unbedingt in der Stadt leben wollte, jetzt sei es ihm aber dort zu voll und es ziehe ihn eher raus. Wie ist das für Dich? Ist Hamburg, die Großstadt, immer noch dein „place to be“?

Ich arbeite sehr viel in Berlin, und wenn ich dann mit dem Zug in Hamburg-Altona ankomme und aussteige, dann atme ich tief ein und aus. Hamburg ist ne ruhige große Stadt. Viel entspannter als Berlin und ich bin sehr früh an den Stadtrand von Hamburg gezogen, da ist es eher dörflich.

Wir werden sicher Deine Hits wie „Frankfurt/Oder“ und „Kraniche“ hören. Dein aktuelles Album „Sunnyside“ kommt aus 2021. Ist die Nordsee dann nicht auch der perfekte Ort, um sich für neue Songs inspirieren zu lassen? Wann gibt’s Neues von Bosse?

Es gibt dieses Jahr einen Haufen Musik, so viel kann ich schon einmal sagen. Ich habe eigentlich schon fast fertig geschrieben und meine neunte Platte ist fast im Kasten. Ich werde auf Borkum so zwei, drei neue Songs spielen.

Freut sich auf sein Konzert auf Borkum: Bosse. Foto: Marco Sensche

Nun haben Corona und all die damit verbundenen Einschränkungen auch große Livekonzerte verhindert. Bist Du schon wieder im Hier und Jetzt angekommen, ist die Bühne schon wieder „normal“ geworden?

Ich habe jetzt gerade eine kleine Tour durch Clubs gemacht, in denen wir früher gespielt haben, und ich habe schon ein paar Mal das Gefühl gehabt, dass die Atmosphäre so ist wie früher. Der letzte Sommer war zwar auch schon normaler, aber jetzt finde ich, dass sich alles wieder einrenkt. Ich hoffe, die Leute haben wieder Bock auf Kultur und darauf, zusammen zu tanzen. Corona war wie ein unendlich langer Sonntag, an dem man einfach nur zu Hause ausharrt und sich Sorgen macht. Umso schöner ist es, dass wir jetzt wieder auf der Bühne stehen können.

Jetzt haben wir Corona hinter uns, aber Deutschland beschäftigen Themen wie Krieg, Klimakleber und steigende Kosten. Was kannst Du den Leuten in so einer Atmosphäre wie auf Borkum durch Musik mit auf den Weg geben?

Ich glaube, dass Musik, wie schon immer, in solchen Zeiten wahnsinnig wichtig ist. Ich bekomme viele Nachrichten und Briefe und weiß, dass die Dinge nicht einfacher werden. Es gibt viele Probleme und Sorgen. Musik kann in heftigen Zeiten vieles sein. Trostspender, Kraftgeber und Ablenkung. Vor allem Haltung sollte sie haben.

Das Interview führte Christoph Assies.

Tickets für das Konzert von Bosse und weitere Informationen zu den Beach Days 2023 gibt es HIER.

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