Das sind die neue Bedingungen im lokalen Handel
Die Corona-Pandemie stellt auch den lokalen Handel vor große Herausforderungen. Für die aktuelle LUV und LEE haben wir mit einem Fachhändler aus Rhede gesprochen. Wie kommt er durch die Zeit des Lockdowns und wie ist es trotzdem möglich, Geschäfte zu machen?
Verbraucher sind zu Jahresbeginn wegen des Corona-Lockdowns noch sehr zurückhaltend, was größere Anschaffungen angeht. Das registriert die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Friedhelm Garbe ist Filialleiter des Heseler Kaminstudios im Rheder Ems-Dollart-Zentrum, dem Handwerkerzentrum direkt an der Autobahn 31. 27 Firmen präsentieren hier für Bauwillige alles unter einem Dach: Fliesen, Küchen, Tapeten oder Böden von verschiedenen Herstellern.
Das Heseler Kaminstudio bietet neben Öfen und Kaminen auch Feuerschalen, Ersatzteile und verschiedenes Zubehör. Garbe ist seit 30 Jahren im Verkauf tätig und registriert in Zeiten der Öffnungseinschränkungen durch Corona, dass das Internet immer wichtiger für das Geschäft wird. „Facebook allein wird schon immer wichtiger. Wir haben noch das Glück, dass man wirklich nach uns sucht, weil es nicht so viele Mitbewerber in der Region gibt“, sagt Garbe. Das Heseler Kaminstudio sei zwar schon immer „stark online unterwegs“ gewesen, jetzt habe man die Corona-Zeit jedoch auch genutzt, um das Internetangebot weiter zu optimieren.
Wer kaufen oder sich informieren will, braucht einen Termin
Eine sehr große Zurückhaltung registriert der Verkäufer nicht. „Die Leute wollen investieren: Es kommen jetzt immer noch regelmäßig Menschen spontan hierher und klopfen an die Fensterscheibe, um sich umsehen zu können.“ So einfach ist das aber nicht. Aktuell ist das Geschäft für Laufkundschaft geschlossen. Wer kaufen oder sich informieren will, braucht einen Termin, und hat dann quasi den Laden für sich. „Das ist natürlich momentan ein riesiger Vorteil. Ich kann mir für die Kunden jetzt viel mehr Zeit nehmen und sie genießen eine ruhige Beratung.“
Das „Aha-Erlebnis“ bei einem Produkt wie dem neuen Ofen oder Kamin kann dem Fachverkäufer zufolge kein Onlineshop bieten. „Das geht nur im Laden und zu einem solchen Produkt braucht ein Kunde auch eine vernünftige Unterstützung. Ich sehe mich auch nicht einfach als Verkäufer, sondern vor allem als Berater.“ Auf Garbes Kunden wartet seit der Eröffnung der Rheder Filiale im vergangenen Sommer ein modernes Fachgeschäft auf 200 Quadratmetern, in dem die Öfen und Kamine in eigens gestalteten Wohnnischen aufgebaut sind.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass der lokale Fachhandel unersetzbar ist.“ Friedhelm Garbe
„Natürlich haben wir durch die Corona-Pandemie auch Einbußen hinnehmen müssen. Beispielsweise wird der normale Standofen im Moment mehr im Internet verkauft als im Fachgeschäft. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass der lokale Fachhandel unersetzbar ist.“ Der Verkäufer hofft, dass die Wirtschaft schnell wieder zu normalen Arbeitsbedingungen zurückkehren kann. „Auch wenn die Beratung nach Termin in der leeren Ausstellung natürlich eine positive Seite ist, fehlt mir schon die tägliche Betätigung im Laden und der regelmäßige Umgang mit den Kunden. Nur darauf zu warten, wann ein Interessent kommt und sich so von Termin zu Termin zu hangeln, ist schon gewöhnungsbedürftig“, erklärt der Filialleiter.
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