Der Drei-Meere-Weg in Ostfriesland

Ob Großes Meer, Kleines Meer oder Uphuser Meer – entlang der kleinen Seen zwischen Emden und Aurich haben viele Menschen eine zweite Heimat in unzähligen Wochenendhäusern. Hier ist Naherholung angesagt – auch für Promis.

Werbung

„Meine Bude am Uphuser Meer; das war die schönste Zeit in meinem Leben. Ich bin immer gesurft, bin immer gesegelt und bin immer geschwommen. Das war direkt am Wasser und das Wasser war rein und klar“,

sagt beispielsweise Kult-Comedian Otto Waalkes.

Promis aus dem Showbusiness wurden eingeflogen

Tatsächlich war der Emder in den 80er und 90er Jahren mit seinem Wochenendhaus der berühmteste Anlieger am örtlichen Binnensee. Auch seine Geburtstage feierte er zeitweise am Uphuser Meer. Zu seinem 38. Wiegenfest wurde mit einem Hubschrauber auch Prominenz aus dem Showbusiness zum eigens errichteten Festzelt eingeflogen. Wie Otto schätzen auch heute noch Einheimische und Touristen mit wachsender Begeisterung die ostfriesischen Binnenmeere.

Ein Paradies für Wanderer, Radfahrer und Wassersportler: Das Uphuser Meer. Foto: Tobias Bruns
Ein Paradies für Wanderer, Radfahrer und Wassersportler: Das Uphuser Meer. Foto: Tobias Bruns

Das Uphuser Meer in Emden, ebenso wie das Kleine Meer und das Große Meer im Landkreis Aurich, sind ein wahres Paradies inmitten der ostfriesischen Landschaft. Am Ufer der Seen säumen sich ganze Kolonien an bunten, kleinen wie großen Wochenendhäusern. „Buden“ werden sie hier genannt.

„Was früher noch milde belächelt wurde, wenn man mit Sack und Pack zum ,Meer‘ fuhr, ohne fließend Wasser, ohne Strom, ohne vernünftige Straßenanbindung, fast alles nur Behelf, gilt heute bei vielen als Privileg,“

sagt Thomas Waldeck, Vorsitzender des Freizeit- und Wassersportvereins Uphuser Meer.

Ob mit dem Kajütboot, dem Angelboot, Kanu oder Surfbrett – die Bewohner der ostfriesischen Binnenmeere sind gerne auf dem Wasser unterwegs. Die jeweiligen Vereine tragen hier regelmäßig auch Segelregatten aus. Normalerweise bildet die traditionelle Lampion-Fahrt den Abschluss der Saison – wie es 2020 aussieht, bleibt allerdings ungewiss.

Strecken durch das Naturschutzgebiet mit einzigartigen Blicken in die Natur

Die Meere sind für Gäste auch ein beliebtes Ziel für Fahrradtouren. Fahrradliebhaber finden hier den ausgeschilderten 3-Meere-Weg. Dieser startet am Haus am Meer. Er kann aber  an beliebiger Stelle begonnen werden, da es sich eher um einen Rundkurs handelt. Beim 3-Meere-Weg kommen Naturliebhaber voll auf ihre Kosten. Zu entdecken gibt es das Loppersumer Meer und den größten Binnensee Ostfrieslands, das Große Meer. Auf einer idyllischen Strecke durch das Naturschutzgebiet gibt es einzigartige Blicke in die Natur.

Rund um das Große Meer, das zugleich auch der viertgrößte See Niedersachsens ist, ist im Laufe der Jahre die touristische Infrastruktur immer weiter ausgebaut worden. Besonders das Große Meer selbst, der viertgrößte See Niedersachsens, bietet einiges an touristischen Angeboten.

Herzstück ist das Haus am Meer mit einer Tourismusinformation, einem Kiosk, einem Bistro und einer Sauna. Zusätzlich gibt es in direkter Nachbarschaft eine Paddel- und Pedalstation, eine Surfschule, einen Wohnmobilhafen und einen Campingplatz. Zusätzlich können zahlreiche Ferienhäuser gemietet werden.

An der erlebnisreichen Strecke beschreiben Schilder mit einem Routenplan die Wege, die zwischen Feldern, Wiesen und Meeren einen abwechslungsreichen Rundkurs bilden. Auf der gesamten Route befinden sich insgesamt 21 Naturstationen, an denen Radler Informationen über die Natur der Flachwasserseen und die kulturhistorischen Bauwerke der am Weg liegenden Dörfer bekommen. Die Tour eignet sich im Übrigen auch sehr gut für Kinder, da auf vielen Abschnitten keine Autos erlaubt sind. Auch die Pünten sind ein Riesenspaß für die Kleinen, wenn gemeinsam das Marscher Tief überquert wird.  Die große Runde um alle drei Meere ist rund 35 Kilometer lang.

Der Südteil des Großen Meeres ist seit 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Foto: Tobias Bruns
Der Südteil des Großen Meeres ist seit 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Foto: Tobias Bruns


Gut zu wissen:

Der Südteil des Großen Meeres ist seit 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, in der Umgebung erstreckt sich ein Landschaftsschutzgebiet auf 2500 Hektar. Der ausgedehnte Schilfgürtel dient als Brutstätte und Lebensräume unzähliger Vogelarten. Deshalb gilt hier ein absolutes Verbot für Motorboote.

Die aktuelle Ausgabe von LUV&LEE gibt es HIER

Gefällt Ihnen LUV&LEE? Dann LIKEN Sie uns auch auf Facebook!