Frische Lebensmittel direkt vor die Haustür

In der aktuellen LUV und LEE gehört der „Biobote Emsland“ zu den Ankerplätzen. Wir haben uns erklären lassen, wie aus einer Vision ein boomendes Geschäftsmodell wurde.

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Die Menschen in der Region mit gesunden Biolebensmitteln von regionaler Herkunft beliefern – das ist das Geschäftsmodell von Lisa und Ivan Lubas aus Haren im Emsland. Sie führen den Lieferdienst „Biobote Emsland“ seit 2016. Auch immer mehr Kunden aus dem Norden bekommen von dem Unternehmen frische Lebensmittel direkt vor die Haustür geliefert.

Das Lager mit den frischen Lebensmitteln des Bioboten in Haren (Ems). PR-Foto
Das Lager mit den frischen Lebensmitteln des Bioboten in Haren (Ems). PR-Foto

„Die Idee kam uns, als wir zwei Jahre für einen Work-and-Travel-Aufenthalt unter anderem in Australien waren. Wir haben damals auf vielen Biohöfen geholfen und auch in der Weinlese gearbeitet“, erinnert sich Lisa Lubas im Gespräch mit LUV&LEE. „Wir haben uns gefragt, warum es bei uns in der Region so schwierig ist, wirklich an gute, gesunde Lebensmittel von regionaler Herkunft zu kommen. Man muss sich schon sehr stark damit beschäftigten, um das zu bekommen, was man wirklich will“, so die junge Unternehmerin, die eigentlich den Beruf der Schifffahrtskauffrau gelernt hat.

Großes Kooperationsnetzwerk in Niedersachsen

Das Paar packte es an und wagte 2016 zu zweit den Weg in die Selbstständigkeit, „um etwas Nachhaltiges zu machen“, sagt Lisa. Nach der ersten Idee, einen Bioladen zu eröffnen, wurde es dann, auch weil ein geeignetes Ladengeschäft nicht gefunden wurde, der Biolebensmittel-Lieferdienst. Von Anfang an dabei: regionale Lieferanten. Zu ihren Biolandwirten und Partnerbetrieben aus der Region hat das Paar ein partnerschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis. Unter anderem gehört der Gemüsehof Wessling in Neuenkirchen bei Rheine seit 2017 zum Kooperationsnetzwerk. „Der Betrieb baut insgesamt 50 Gemüse-Kulturen an. Darunter ist auch Salat. Er beliefert uns mehrmals in der Woche mit tagesfrischen Biolebensmitteln“, erklärt Lisa.

Alle Produkte sind zu 100 Prozent Bio und nachhaltig angebaut. Die regionalen Lebensmittel tragen Siegel der anerkannten Bioanbauverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland. „Industriell erzeugte Lebensmittel haben wir nicht im Angebot“, betont Lisa Lubas. Die Preise geben sie den Lieferanten nicht vor. „Vielmehr fragen wir, was sie brauchen.“ So liege das Angebot des Bioboten für den Endkunden zwar über dem Niveau in Supermärkten, dafür könne man aber sicher sein, eine hervorragende Qualität zu bekommen.

Lisa Lubas prüft die Qualität der Ware. JA-Foto
Lisa Lubas prüft die Qualität der Ware. JA-Foto

Die Geschäftsidee kam direkt vor sechs Jahren an. Schon vier Monate nach dem Start mussten Lisa und Ivan aufgrund der Nachfrage die ersten Mitarbeiter einstellen. Seine Anstellung als Wirtschaftsingenieur gab Ivan für den Bioboten auf.  Heute beschäftigen die beiden 40 Mitarbeiter. Das Verteilgebiet geht mittlerweile über das Emsland hinaus – in den Süden bis in die Grafschaft Bentheim und in den Norden über Papenburg hinaus bis in den Landkreis Leer. Über das Internet bestellen Kunden ihre persönliche „Bio-Kiste“. Wer nicht lange suchen und zusammenstellen möchte, bekommt mit der „Wunschlos-glücklich-Kiste“ eine solide Auswahl von frischen Produkten mit Obst, Gemüse, Käse, Brot und Joghurt. „Der Inhalt der ,Wunschlos-glücklich-Kiste‘ wechselt wöchentlich.“ Mit den gängigsten Artikeln Gurken, Tomaten und Äpfeln reiche die Menge für vier Personen.

Die Biokisten werden immer weiter nördlich ausgeliefert

Die Kisten des Biobotens werden mittlerweile bis in den Landkreis Leer geliefert. PR-Foto
Die Kisten des Biobotens werden mittlerweile bis in den Landkreis Leer geliefert. PR-Foto

Neben Privathaushalten, von jungen Familien mit kleinen Kindern bis zu Verbrauchern ab 40 Jahren, die Wert auf „Klasse statt Masse“ legen, beliefert der Biobote auch immer mehr Firmen und auch Schulen und Kitas mit seinen Produkten. Die Kunden erhalten die Ware an einem festen Tag in der Woche – und müssen dafür nicht unbedingt zu Hause sein. „Je nach Verteilgebiet gibt es einen festen Fahrer oder eine feste Fahrerin, die die Kiste dann auch wunschgemäß vor die Gartentür stellt oder auf der Terrasse oder auch beim Nachbarn abliefert“, sagt die Unternehmensgründerin. Aufgrund des großen Liefergebietes kommt einmal pro Woche an einem festen Tag bei den Kunden eine neue Kiste an. Papenburg ist immer donnerstags, der Landkreis Leer mittwochs und donnerstags dran. Für die Kunden in und um Haren, dem Unternehmenssitz des Bioboten, planen Lisa und Ivan eine Abholstation.

Immer montags steht eine Absprache mit den verschiedenen Lieferanten für die jeweils kommende Woche an. Können Lieferanten vielleicht frischen Spinat in einer größeren Menge liefern oder kommen alte Gemüsesorten wie Stielmus in die Kisten? „Speziell alte Gemüsesorten kommen bei älteren Kunden sehr gut an. Die haben wir immer wieder im Angebot“, sagt Lisa, die selbst auch gerne kocht und somit jeder Biokiste Rezeptideen passend zur Bestellung beilegt. „Unsere Kunden sind interessiert und neugierig und darum ist eine gute Kommunikation auch das A und O für uns“, so die Harenerin. Ihre Kunden werden mit Newslettern und auf ihrer Homepage mit Videos von der Arbeit des Bioboten transparent informiert.

Um Lebensmittelverschwendung auszuschließen, bestellen Lisa und Ivan streng nach den vorliegenden Bestellungen ihrer Kunden. „Unser Mindestbestellwert im Onlineshop liegt bei 15 Euro. So können wir regulieren, dass wir von den guten, frischen Sachen nichts wegschmeißen müssen.“

LUV&LEE meint: Der Biobote ist DER Ankerplatz, wenn es darum geht, den Fokus der Ernährung auf regionale Produkte von guter Qualität zu legen. Bewusster einkaufen geht fast nicht – bequemer auch nicht.

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