Für das Special „Urlaubslektüren“ in der aktuellen LUV und LEE hat die Redaktion Wattführer Joke Pouliart getroffen. Mit ihm können LUV&LEE-Leser ein exklusives Naturerlebnis auf dem Meeresboden gewinnen, eine private Wattführung.

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Es riecht nach Schlick, der Wind weht uns um die Nase, am Horizont schiebt sich eine Inselfähre durch das Fahrwasser. Vor uns liegt das Watt. LUV&LEE war mit Wattführer Joke Pouliart im Weltnaturerbe Wattenmeer unterwegs und hat mit ihm über seine Leidenschaft für Wattführungen gesprochen.

Wattführer Joke Pouliart. CA-Foto
Wattführer Joke Pouliart. CA-Foto

„Es fasziniert mich immer wieder. Das Licht ist immer anders, die Bedingungen sind immer anders und wir befinden uns in einem ganz besonderen Teil unserer wunderbaren Erde“, sagt Pouliart. Seit Anfang der 1990er Jahre lebt der gebürtige Düsseldorfer in Ostfriesland und führt nun das Wattwanderzentrum Ostfriesland. Er und seine mittlerweile fünf Mitarbeiter bieten ganzjährig verschiedene Wattführungen von mehreren ostfriesischen Küstenorten an. Ab Carolinensiel-Harlesiel, Neuharlingersiel, Schillig, Hilgenriedersiel, Neßmersiel oder Dangast geht Pouliart regelmäßig ins Watt. „Meist sind es Touristen, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, die hier Urlaub machen“, berichtet er. Pro Jahr kommen so etwa 400 Touren zusammen.

Watt ein „großes Buffet des Lebens“

Auch Einheimische wüssten manchmal gar nicht viel über die einzigartige Natur vor ihrer Haustür, merkt er. „Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber es gibt durchaus Einheimische, die das Watt als vergeudete Fläche bezeichnen“, so Pouliart, der nach eigenen Angaben schon immer gerne draußen war und sich schon als Kind für die Natur interessiert hat.

Das Watt sei ein „großes Buffet des Lebens“. Millionen Zugvögel nutzen es allein Jahr für Jahr als Rastplatz auf ihrem Weg von Afrika in die Polargebiete. „Das Watt liegt quasi auf der Hälfte der Wegstrecke und ist ein willkommener Ort mit einem großen Nahrungsangebot“, verdeutlicht der 54-Jährige.

Bevor er zertifizierter Wattführer wurde, arbeitete er in einer Tischlerei und kam schließlich nach Langeoog. Auf der Insel lebte Joke Pouliart insgesamt 16 Jahre, engagierte sich in der Kommunalpolitik und unternahm Ausflugsfahrten mit einem Schiff für Touristen. „So bin ich auch in den Kontakt mit dem Watt gekommen und habe schließlich 2007 meine Wattführerprüfung bei der Nationalparkverwaltung abgelegt.“

Weil ihm die Natur schon immer am Herzen gelegen habe, habe er in seiner kommunalpolitischen Laufbahn auch oft Entscheidungen kritisch hinterfragt. „Es ist nicht damit getan, sprichwörtlich einfach nur mit Tomaten zu werfen, jetzt erreiche ich mit meiner Arbeit hier im Watt Tag für Tag die Menschen und sensibilisiere sie für die Natur, die Tiere und den Schutz dieses besonderen Lebensraumes. Wann erreicht  man die Aufmerksamkeit der Menschen besser als in ihrem Urlaub, wenn sie entspannt sind?“, findet der Wattführer. Dabei scheue er ausdrücklich auch keinen kritischen Gedankenaustausch während seiner Exkursionen. „Das macht es am Ende ja auch aus. Wir müssen uns kritisch über das auseinandersetzen, was wir tun, nur so machen wir uns unser Handeln bewusst.“

Dreieinhalb Stunden zu Fuß nach Spiekeroog

Eine besondere Erfahrung: Die "Gezeitenwanderung", die kurz vor dem Auflaufen des Hochwassers beginnt. CA-Foto
Eine besondere Erfahrung: Die „Gezeitenwanderung“, die kurz vor dem Auflaufen des Hochwassers beginnt. CA-Foto

Ins Watt geht es für Joke Pouliart fast täglich. Er bietet mit seinem Team spezielle Themenführungen an. So gibt es gezielte Angebote für Kinder mit dem Grundwissen über den besonderen Lebensraum, eine Wattsafari mit dem Fokus auf die Tiere im Watt oder eine Fotosafari, bei der die Gäste die Chance auf stimmungsvolle Fotos mit faszinierenden Lichtspielen und speziellen Perspektiven haben sollen.

„Zudem bieten wir auch die Gezeitenwanderung an, die kurz vor dem Auflaufen des Wassers beginnt. Wir laufen sozusagen in die Flut hinein. Wer das einmal erlebt hat, wagt sich nie wieder allein ins Watt, weil dabei deutlich wird, wie schnell die Nordsee den Meeresboden wieder bedeckt.“

Pouliart betont, es spreche nichts dagegen bei Ebbe in Sichtweite zum Strand ein paar Schritte in den Schlick zu gehen, „man sollte aber auf keinen Fall ohne Kenntnisse auf eigene Faust versuchen bei Ebbe eine der Inseln zu erreichen.“

Dorthin führt er Gäste nämlich auch. Unter anderem im Morgengrauen gehe es so zum Beispiel in dreieinhalb Stunden zu Fuß nach Spiekeroog. „Das kann dann durchaus ein sportlicher Ausflug sein, denn manchmal ist das Laufen im Watt auch anstrengend“, sagt Pouliart. Faszinierend bleibt das Watt aber auch dann. Unsere Region hat ein Naturparadies, das es nicht nur aufgrund seiner Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe mit dem Great Barrier Reef in Australien oder der Serengeti in Tansania aufnehmen kann.

Interessiert an solch einer Wattwanderung? LUV&LEE verlost mit dem Wattwanderzentrum Ostfriesland zwei exklusive 90-minütige LUV&LEE-Wattwanderungen mit Joke Pouliart. Termin und Küstenort zum Start sind nach Absprache frei wählbar. Wenn Sie gewinnen möchten, schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse, einer Kontakttelefonnummer und mit dem Kennwort „LUV&LEE-Wattwanderung“ an kontakt@luv-und-lee.info. Einsendeschluss ist am 15. Juli 2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.